“Converse red“

Der nächste Tag beginnt früh. Nicht weil wir irgendwas spezielles geplant hätten, nein der Jetlag haut rein. Wir sind zu früh fürs Frühstücksbuffet. Ist mir noch nie passiert. Als klassische Kartoffeln sind wir um Punkt 07:00 in der Lobby und wenig später gibt’s Pancakes, Maple Syrup und Croissants mit einer leckeren Tasse schwarzem Kaffee. Kaffee auch nochmal so ein Thema - darauf hat man sich ja irgendwie international weitestgehend geeinigt, dass das zu nem guten Morgen dazu gehört. Und da bin ich echt froh drüber. Es gibt Dinge, die sollten eigentlich selbstverständlich sein - bei vielem ist das nicht so - aber ne heiße Tasse Kaffee ist sinnvoller Konsens.

Nach dem wir einigermaßen warmgelaufen sind, geht es auf in die Stadt. Also, irgendwie ist man auch schon so ziemlich mitten in der Stadt, wenn man auf der selben Straße wie der Apple Store residiert, trotzdem latschen wir erstmal ein paar Schritte. Nach ein paar Blocks machen wir Stop an nem Laden wo Mario sich erstmal ne SIM Karte besorgt. Ich spare mir JEGLICHE Kommentare was die Verwendung von Mobiltelefonen ohne eSIM Funktion betrifft und nach einem überschaubaren, geologischen Zeitraum ist die ganze Reisegruppe online. Wir machen einen ausgiebigen, etwas ziellosen Spaziergang durch Downtown Vancouver, bis wir einen Glasaufzug an einem Gebäude hochfahren sehen, aus dem man sicherlich einen deutlich besseren Überblick haben könnte. Kurze Zeit später bringt uns eben jenes Transportmittel in luftige Höhen und zu Atemberaubenden Ausblicken. Irgendwie ist Vancouver ganz komisch aufgebaut, stellen wir fest. In Tokyo war es egal in welche Richtung man sah, überall was Stadt, alles war voller Häuser und Wolkenkratzer, soweit das Auge reicht. Hier gibt es eine seltsame Häufig von Wolkenkratzern in der Ferne, zu einer anderen Seiten erstreckt sich ein riesiger Hafen, der von mehreren Kreuzfahrtschiffen belagert wird. Wieder 90° weiter erheben sich die ersten Berggipfel im Norden, gleich hinter Stanley Park. Wir lesen fleißig Infotafeln wegen Bildung und legen unser nächstes Ziel fest. Die Gaslaternenpfeifuhr im ungefähr gleichnamigen Bezirk direkt angrenzend.


Es geht mit dem gläsernen Aufzug bergab und stehen wenig später vor dieser Konstruktion, die direkt von DaVinci stammen könnte. Ich bin nicht so gut in deskriptiver Arbeit hieß es in Deutsch immer, ich Versuchs trotzdem: Der Korpus der Uhr ist gläsern und offeriert den Blick in eine innere Mechanik, bei der mehrere Kugeln in bestimmten Abständen angehoben und wie in einer Murmelbahn in unterschiedlichen Abschnitten transferiert werden. Zu jeder Viertelstunde fängt das Teil dann an zu “God save the Queen” oder so zu pfeifen. Lustige Maschine.

Wir suchen in Sichtweite einen kleinen Laden auf und machen Mittag. Danach gehts Richtung Stanley Park wo wir beim bestem Wetter etwas an der Küsten entlang laufen, den Wasserflugzeugen vor der Krezufahrschiff-Skyline beim Starten und Landen zu sehen und unser Gespräch über ungerechte Vermögensverteilung und globale Ungleichheit fortsetzen. Kein Thema was zum Wetter passt. Aber zum Ort.

Der Park ist echt groß, eigentlich ist es eine eigene Insel mit einem Umfang von ca. 10 km die einen Totempark, die 9 Uhr Kanone und den Biebersee beinhaltet. Alles was du brauchst an einem Fleck.

Gegen Nachmittag geht es mit der Linie 19 wieder zurück in die Stadt. Wir steigen aus und gehen Schuhe kaufen. Mario ein paar Converse in rot, ich ein paar Brooks die so etwas wie ein Fussbett versprechen. Gute Invention, ab jetzt laufe ich wie auf Wolken. Nach einer kurzen Erholung im Hotel gehen wir Abends zu “The Keg”. Ein sehr edel anmutendes Restaurant was sich auf Zubereitung von Steaks spezialisiert hat. Ich ertappe mich selbst dabei, wie ich das Wort Fleisch unweigerlich direkt mit Markus Söder verknüpfe. Geil und danke nochmal.. Ich mag das gar nicht wenn irgendwelche Synapsen sich da oben gegen mich verbünden um mich zu ärgern. Als mich der Gedanke wieder loslässt sitzen wir mit zwei lokalen Kaltgertänken und einem üppigen Abendessen zusammen. Guter erster Tag.

Das Wetter für die nächsten Tage ist super angesagt, wir haben festgestellt, dass es noch so einiges zu sehen gibt - kurz um - bis auf die Niederlage vom VfL heute hätte es nicht viel besser laufen können.



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3:0 für uns.

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(1) Time to Blog again. Oh Canada.