/13. Icefields Parkway No. 2
Heute steht wieder der Icefields Parkway auf dem Programm, nun die zweite Hälfte. Um in die Gänge zu kommen nehmen wir nach dem Frühstück einen Wanderweg mit, der für die frühe Stunde deutlich zu viele Höhenmeter mitbringt - aber das steigert natürlich auch immer die Chance auf ne geile Aussicht. Und tada, Aussicht ist tatsächlich Mega. Wieder bestes Wetter, während wir von dem, was wir gerade zum Gipfel erklärt haben, auf drei unterschiedliche Gletscher schauen können.
„Insgesamt noch 8 Tage Urlaub..“ - „Nur wenn wir tatsächlich wieder in die fliegende Blechbüchse steigen“ - „Da muss Deutschland schon echte Argumente liefern damit das als rationale Entscheidung durchgeht.“ Wir machen uns an den Abstieg, bereiten die Kutsche vor und schon sind wir wieder auf der Straße. Bridal Veil Falls, Weeping Wall, Mistaya Canyon. Ein Stopp schöner als der nächste.
Am Peyto Lake angekommen stehen wir auf einer Aussichtsplattform und der See der sich im Tal erstreckt sieht aus wie schlecht gephotoshopt. Das Wasser ist tief türkis, gespeist auf einem Gletscher sorgen die Mineralien im Wasser für dieses Reflexionsverhalten, verrät ein Schild am Rand. Das Bild ist völlig surreal. Weiter zum Bow Glacier und am Hector Lake vorbei - es ist phänomenal hier einfach mit 80 Sachen die Straße runter zu dümpeln und überall mal rauszufahren, ein paar Meter zu wandern um wieder überrascht zu werden, dass es noch schöner werden kann.
Angekommen am Lake Louise, angepriesen als DAS Highlight, stellen wir fest, wie sehr ein Luxushotel und die Masse an Touristen Einfluss auf die Wahrnehmung von dem Begriff Idylle haben kann. Wir skippen die Nummer mit dem Parkticket, weil wir nicht bereit sind für 45 Minuten 35$ zu bezahlen und stellen uns auch die Frage, wer uns denn bitte bei der bewegten Masse aufhalten soll. Bisschen Beschleunigung dabei und schon sind wir auf dem Weg nach Banff ohne das jemand Fragen stellt. Dort angekommen finden wir den größten Campingplatz bis jetzt vor. Der Plan des Campgrounds liegt gefühlt in 1:25.000 vor, dem üblichen Maßstab für Radwanderkarten und ist mit über 60 Stellplätzen pro Abschnitt, von denen es mindestens 10 gibt, großzügig ausgestattet.
Zum Abendessen gibt’s Reis mit „Uncle Bens Butter Chicken“, aber vegan. Mein mitreisender Vegetarier wittert da wieder einen Eklat. Schnell sind wir wieder bei den wichtigen Themen angelangt, darf Hafermilch eigentlich Hafermilch heißen?Und wie sieht es überhaupt mit Scheuermilch aus? Ist ja eigentlich auch keine Milch. Und Schuld am Mautdebakel hat sie auch nicht. Lassen wir das, es führt zu nichts. Ich bearbeite auf der Bank vorm Camper meine Bilder und wieder geht ein ziemlich ereignisreicher Tag zu Ende. Viel zu viel Zeit mit gucken verbracht, viel zu wenig mit Schreiben. Kurzer Blog, viele Fotos - Deal?