¶20. Manning Park
Noch zwei volle Tage, dann geht’s wieder zurück. Noch sind wir 350 Kilometer von Vancouver entfernt. Noch ein bisschen Zeit was schönes erleben zu dürfen hier drüben. Während sich die Kaffeekanne leert hängen wir über unserer Karte und planen die restliche Route. Kleiner Schlenker noch? Bisschen wandern in dem netten Provincial Park dessen Namen ist jetzt schon wieder vergessen habe? Ja, so ganz genau legen wir das nicht fest, erstmal den V8 weiter nach Princeton die 5a runterschrauben und sehen wo es uns hintreibt.
Richtung stimmt schonmal während wir uns heute auf Die Ärzte verständigen und uns auf das letzte Drittel der Diskografie der selbsternannten besten Band der Welt beschränken. Das neue Testament. Ist das noch Punkrock? In Princeton erwartet uns ein nettes Café, wir sitzen draußen in der Sonne und genießen den Cappuccino und die Sandwiches, um uns wenig später nach einem kurzen Abstecher im Save-On-Foods auf die Suche nach einem geeigneten Plätzchen zu machen. Nochmal zwei Nächte im Grünen wäre schön, so wie im Wells Park oder die Tage im Glacier. Mal schauen. Während wir weiter Richtung Süden den Abstecher fahren und in der Bereich kommen, wo wir uns Hoffnung auf einen solchen Platz machen steigt dichter Rauch aus den Bergen neben uns auf. Hier ist offensichtlich auch ein kleiner Waldbrand zugange. Zwei Kilometer weiter treffen wir zwei Dudis die uns den Lightning Campground empfehlen. Wäre super da, bestimmt auch noch freie Plätze. Wir werden fündig. Direkt im Wald, super ruhig und großzügig - genau was wir wollten.
Hier nochmal die letzten zwei Tage verbringen. Wir richten alles ein und machen uns auf dem Weg zum nahegelegenen See. Hier ist es ruhig, entspannt und einfach gut um noch ein bisschen die Seele baumeln zu lassen.
Während wir uns auf den Weg machen einmal den See zu umrunden lassen wir die ganze Tour nochmal etwas Revue passieren.
Irgendwann stehen wir an einer Kreuzung, 12 km One way - 1200 Höhenmeter zu einem Berg mit Blick auf Washington, USA. Den Bundesstaat versteht sich. Abgesehen von der Anstrengung haben wir auch einvernehmlich keinen Bock auf USA gerade. Wir sind nah an der Grenze zu einem Land was mal demokratisch und bereisbar war. Mein letzter Facebook Artikel der noch offen ist während wir hier im Wald weit ab von jedem Handymast abhängen ist die Info, dass Jimmy Kimmel abgesägt wurde. Dazu das Zitat:
Trump hat in seiner ersten Woche weder den Krieg in der Ukraine beendet, noch das Problem in Gaza gelöst.
Aber er hat in seinem ersten Jahr die Meinungsfreiheit abgeschafft.
Wanda Sykes
Vor ein paar Wochen war es Stephen Colbert. Mir fehlt gerade jetzt und gerade hier das Verständnis einmal mehr, warum wir es als Spezies immer wieder schaffen unser Allgemeinwohl von einigen, wenigen Idioten so sehr einschränken zulassen. Die Ärzte meinen, Doof bleibt Doof - das mag die Quintessenz sein aber ist möglicherweise auch zu kurz gegriffen. Wir entscheiden uns gegen den Mt. USA und sitzen am Abend noch bei ein paar Spaghetti mit Soße an unserer Kutsche. Um 21:30 versucht schräg gegenüber jemand einzuparken. Ein PickUp (nicht der Riegel) mit ca. 7m Wohnanhänger. Was ein Komfort denke ich, während der Typ 45 Minuten versucht das Ding zu parken. Diesmal bin ich es, der sich darüber maximal echauffiert. Wobei ne Dreiviertelstunde V8+Scheinwerfer irgendwann auch wirklich nerven! Wie mies kann man denn einparken. Das gucke ich mir morgen bei Tageslicht nochmal an schätze ich. Der allwissende Erzähler weiß - das hätte man auch einzügig in 20 Sekunden machen können.
Für heute soll’s das gewesen sein. Morgen letzter Tag.